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Toumani Diabaté (* 10. August 1965; † 19. Juli 2024 in Bamako) war ein malischer Koraspieler, der sich mit seiner Musik internationalen Beifall verschaffte. Er wurde von vielen Menschen als der beste Koraspieler der Welt bezeichnet. Er war ein vielseitiger Künstler, der in vielerlei Hinsicht sowohl mit der traditionellen Musik Malis als auch in Grenzgebieten zum Flamenco, Blues, Jazz und anderen internationalen Stilrichtungen brillierte.
Toumani Diabaté entstammte einer uralten Griot-Familie, die sich nach seinen Angaben 70 Generationen zurückverfolgen lässt, und lernte das Koraspiel bei seinem Vater Sidiki Diabaté, der bis dato als wichtigster Koraspieler seines Landes galt und 1970 als erster ein Kora-Album aufnahm.
Der tief in der Tradition verwurzelte und gleichzeitig sehr weltoffene Musiker, der James Brown zu seinen wichtigsten Vorbildern zählte und sich zu seiner Teenagervorliebe für die deutsche Band Scorpions bekannte, hat häufig auch mit Musikern außerhalb der westafrikanischen Sphäre gearbeitet.
Mit der spanischen progressiven Flamencoband Ketama nahm er zwei Alben auf: Songhai und 1994 mit der gleichen Besetzung Songhai 2. Mit dem US-amerikanischen Bluesmusiker Taj Mahal, der sich auch Dadi Kouyateh nannte, um seinen vermuteten Ursprung in dieser westafrikanischen Griot-Familie zu dokumentieren, nahm er 1999 das Album Kulanjan auf. Aus einer ungewöhnlichen, aber erfolgreichen Zusammenarbeit mit dem US-amerikanischen Jazzposaunisten Roswell Rudd, der ursprünglich im Freejazz beheimatet war, resultierte das Album MALIcool von 2003.
Mit dem Rockmusiker Damon Albarn (Blur, Gorillaz) nahm er ein Album namens Mali Music auf (von Albarn angeblich ohne Diabatés Erlaubnis veröffentlicht). 2007 kam es zu einer Zusammenarbeit mit der isländischen Sängerin Björk, deren Ergebnis im Mai 2007 unter dem Titel Hope auf dem Album Volta erschien.
Berühmt wurde Diabaté mit dem ersten unbegleiteten Kora-Soloalbum überhaupt, Kaira, das er 1987 an einem einzigen Nachmittag in London aufnahm und das seinen Rang als überragenden Spieler seines Instruments begründete. Mit seinem Onkel Kélétigui Diabaté am Balaphon und weiteren Musikern entstand 1995 das Album Djelika, ein feingesponnenes kammermusikalisches Werk mit vielen traditionellen Stücken des Griot-Repertoires. 1999 folgte New Ancient Strings mit Ballaké Sissoko, 2005 In the Heart of the Moon mit dem mittlerweile verstorbenen großen malischen Gitarristen Ali Farka Touré.
2006 folgte das groß orchestrierte Album Boulevard de l’Indépendance mit seinem Symmetric Orchestra, mit dem Diabaté freitags im Hotel Mandé in Bamako auftrat. Bei den Aufnahmen wurde das Orchester um eine Bläsergruppe unter der Leitung von Pee Wee Ellis, dem Saxofonisten seines Idols James Brown, und um eine amerikanische Streichergruppe ergänzt.
Auf seiner zweiten CD für Kora solo, „The Mande Variations“ (2008), spielte Diabaté neben einer traditionellen, von seinem Vater ererbten Kora auch ein leicht modernisiertes Instrument mit Wirbeln zur Tonhöhenjustierung (anstelle der traditionellen Lederriemen).
Toumani Diabaté, der seine Kora um eine 22. Saite erweitert hatte, gastierte auf Festivals in aller Welt (u. a. in Roskilde 2006 und bei der MusikTriennale Köln im Mai 2007).
(Wikipedia)
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