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Pierre Fournier (* 24. Juni 1906 in Paris; † 8. Januar 1986 in Genf) war ein französischer Cellist.
Pierre Fournier war besonders für sein sangliches Cellospiel bekannt. Seine Aufnahmen der Suiten für Violoncello solo von Johann Sebastian Bach gehören zu den herausragenden Tondokumenten der Schallplattengeschichte.
Fournier wurde 1906 in Paris als Sohn eines französischen Generals geboren. Von seiner Mutter lernte er das Klavierspielen. Durch eine leichte Form der Kinderlähmung verlor er die Gewandtheit im Umgang mit seinen Beinen, wodurch ihm der Pedaleinsatz beim Klavier schwerfiel. Daher wechselte er zum Cello.
Mit 17 Jahren schloss er 1923 das Konservatorium in Paris ab. Er wurde als Cellist der Zukunft gefeiert und für seine Virtuosität und Bogenführung gelobt. Bekannt wurde er 1925, als er mit dem Édouard Colonne Orchester zusammenspielte. Er unternahm Tourneereisen quer durch Europa und spielte mit allen wichtigen Musikern seiner Zeit zusammen. Für die BBC spielte er die gesammelten kammermusikalischen Werke von Johannes Brahms und Franz Schubert auf Schallfolien ein. Die Aufnahmen verfielen, bevor sie auf ein haltbareres Medium übertragen werden konnten.
Fournier lehrte von 1937 bis 1949 an der École Normale de Musique und am Pariser Konservatorium. Während des Zweiten Weltkriegs trat er 82-mal auf im „Radio Paris“, was 1949 zu einem Arbeitsverbot von sechs Monaten wegen NS-Kollaboration führte.[1] Seine erste Konzertreise in die USA unternahm er 1948, wo er mit großem Erfolg in New York und Boston auftrat.
1956 verlegte er seinen Wohnsitz in die Schweiz, gab seine französische Staatsbürgerschaft allerdings nie auf. 1963 wurde er Mitglied der Französischen Ehrenlegion. Seine letzten öffentlichen Konzerte gab Fournier mit 78 Jahren, zwei Jahre vor seinem Tod.
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