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Jack Johnson ist vor allem eines: Surfer. Mit vier Jahren beginnt er an der Nordküste von Oahu, Hawaii, wo er noch heute wohnt, zu surfen. Der Rhythmus des Pazifiks prägt sein Leben. Zu seinen besten Freunden gehört der Übersurfer Kelly Slater. Doch irgendwann mit 14 findet auch eine Gitarre den Weg in Jacks Hände, und der Teenager fängt an Cat Stevens' "Father and Son" zu üben.
Die Musik ist jedoch nichts weiter als ein Hobby. An der Schwelle zum Profitum ist der junge Jack in etlichen Surffilmen zu sehen. Nachdem die High School absolviert ist, geht er nach Santa Barbara, Kalifornien, um eine Filmschule zu besuchen, und entscheidet sich bewusst dagegen, ein Profi-Surfer zu werden: "Das Surfen ist etwas, das ich liebe, und ich habe zu viele Freunde gesehen, die Profis wurden und die Lust am Surfen verloren haben." Also lernt er, wie man mit der Kamera umgeht, kehrt zurück nach Hawaii und beginnt Surffilme ("Thicker than Water", "The September Sessions") zu drehen.
Mit 23 Jahren heiratet er seine langjährige Freundin Kim (sie wird später seine Managerin), und sein Leben scheint geregelt und glücklich über die Bühne zu gehen. Nebenher spielt Jack noch immer Gitarre und nimmt irgendwann mal ein Tape für seine Freunde auf. Darauf ist lediglich Jack begleitet von Gitarre zu hören.
Das Tape kommt gut an und wird weiter und weiter gegeben, bis er irgendwann draußen im Ozean auf eine Welle wartend, angesprochen wird: "Hey Mann, ich mag deine Platte!" Johnson weiß nicht, wovon die Rede ist: "Ich hab keine Platte. Wovon sprichst du?" Eines ist aber klar: Die Songs besitzen Qualität. Einer dieser Surfer, der dieses Tape hört, ist Garret Dutton a.k.a. G. Love. Dem gefällt der Song "Rodeo Clowns" so sehr, dass er ihn kurzerhand mit seiner Special Sauce Band auf das 1999er Album "Philadelphonic" packt.
Danach häufen sich die Anrufe der Plattenfirmen. Unter ihnen ist auch Ben Harpers Produzent J.P. Plunier, der JJs Debüt "Brushfire Fairytales" produziert. Und obwohl seine akustischen Folk-Pop-Songs sehr ruhig und eigentlich nicht radiotauglich sind, beginnen einzelne Radiostationen in Kalifornien, die Lieder zu spielen. Langsam und ohne große Promotion breiten sich seine Melodien im ganzen Land aus, und drei Jahre später erreicht die Scheibe in Amerika Platinstatus. Johnson ist mit seiner Musik langsam aber unweigerlich sehr populär geworden. Trotzdem ziert er sich noch ein wenig, auf Tour zu gehen: "Das Touren ist wirklich nicht mein Ding. Es ist lustig für ein paar Jahre, aber so bald ich Kinder habe werde ich damit aufhören." Falls er dann doch auf Tour ist (vorzugsweise zusammen mit Ben Harper), dann am liebsten in Australien, wo es genügend Wellen gibt, oder in Colorado, wo man die Zeit zwischen den Konzerten mit Snowboarden verbringen kann.
Der Respekt vor der Natur steht auf der Agenda des Reggae-Fans, der nie wirklich geplant hat, Popstar zu werden, ganz oben. Als Aktivist der Umweltorganisation "One Percent For The Planet" bringt er seine Platten im Pappschuber auf den Markt und doziert vor Schulklassen über das Thema Recycling. Johnson, der mittlerweile auch in Santa Barbara ansäßig ist, lässt zudem später mindestens ein Prozent des Profits, den sein Label Brushfire Records abwirft, in ökologische Projekte fließen.
Drei Jahre nach dem erfolgreichen Debüt kommt mit "On and On" das zweite Werk Jack Johnsons heraus, der sich inzwischen auf Hawaii ein eigenes Tonstudio eingerichtet hat. Auch diesmal wird das halbakustische Album sehr gefühlvoll und zurückhaltend, was dem Erfolg aber keinen Abbruch tut. Mit dem zweitem Album glückt ihm der Sprung über den Ozean nach Europa, innerhalb kürzester Zeit findet Jack mit seiner zurückhaltenden Art auch bei uns viele Freunde.
Mit seiner ehrlichen und bescheidenen Musik schafft er, was vielen seiner Kollegen vorenthalten bleibt. Er lässt den Zuhörer teilhaben an der inneren Glückseligkeit eines Surfers, der mit sich im Reinen ist: "Das Wichtigste ist es, einfach happy zu sein, und zwar heute und hier." Mit derselben Lebens- bejahenden Attitüde veröffentlicht Johnson, mittlerweile stolzer Vater, im April 2005 seinen Drittling "In Between Dreams". Gemeinsam mit seinen bewährten Kumpels Merlo Podlewski (Bass) und Adam Topol (Schlagzeug) spielt er die Platte unter der Regie von Mario Caldato Jr. (u.a. Beastie Boys) in den Mango Tree-Studios auf Hawaii ein.
Kurz darauf stattet Johnson mit seinen Labelkollegen G.Love und Donavon Frankenreiter (ebenfalls ein Surfer) Deutschland den lang ersehnten Besuch ab: Die drei Termine im Mai sind sofort ausverkauft.
Derweil "In Between Dreams" in Deutschland Platin einsackt, veröffentlicht Jack noch im selben Jahr eine Live Doppel-DVD. Während sich seine Fans an diesem Dokument nicht satt sehen können, wirft er nebenher 2006 noch den Soundtrack zum Trickfilm "Curious George" auf den Markt, auf dem neben Jack selbst noch G. Love, Matt Costa und Ben Harper zu hören sind.
Aber wer denkt, dass Johnson eine Pause nötig hätte, liegt falsch, denn schon Anfang 2008 erscheint das nächste Studioalbum "Sleep Through The Static".
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