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Bushido und Sido waren zwischen 2001 und 2004 beide gemeinsam beim Berliner Rap-Label Aggro Berlin unter Vertrag. 2004 verließ Bushido Aggro Berlin infolge von Differenzen mit deren Geschäftsführung und lieferte sich infolgedessen eine medienträchtige Auseinandersetzung mit seinem ehemaligen Arbeitgeber und den dort angestellten Künstlern. Nachdem sich die musikalische Seite dieses Konflikts zunächst hauptsächlich zwischen Bushido und seinem bei Aggro Berlin verbliebenen, ehemaligen Kollaborationspartner Fler abgespielt und sich der „Beef“ mit Sido auf verschiedene mediale Äußerungen beschränkt hatte, veröffentlichten ab 2008 auch diese Parteien mehrere von mitunter tiefen Beleidigungen durchzogene Disstracks, etwa 4, 3, 2, 1 (Vielen Dank Aggro) von Heavy Metal Payback sowie den mit Kay One veröffentlichten Freetrack S.I.D.O. von Seiten Bushidos und das auf Aggro Anti Ansage Nr. 8 veröffentlichte Du bist scheiße sowie den gemeinsam mit Alpa Gun aufgenommenen Freetrack Frohe Weihnachten auf Seiten Sidos. Mit der Auflösung von Aggro Berlin im Frühjahr 2009 kam es zur Versöhnung von Bushido und Fler, welche schlussendlich zum Bruch zwischen Letzterem und Sido führte.
Im Januar 2011 legten schließlich jedoch auch Bushido und Sido, mittlerweile längst zwei der erfolgreichsten Künstler im Bereich des deutschen Hip-Hops, ihren Konflikt bei. Anlass der Versöhnung waren Besserungsglückwünsche, die Sido in seinem zum Jahreswechsel erschienenen Freetrack 2010, in welchem er gemeinsam mit Haftbefehl das zurückliegende Jahr an veröffentlichten Rap-Alben Revue passieren ließ, an Bushido aussprach. Dieser hatte sich zuvor wegen eines Bandscheibenvorfalls operieren lassen und deswegen seine geplante Tournee verschieben müssen.[3] Bushido reagierte auf die Genesungswünsche über Twitter und leitete so den ersten Dialog der beiden Musiker seit Jahren ein.
Zur Idee eines gemeinsamen Albums kam es nach Angaben beider Künstler vor dem Hintergrund, dass man, nachdem Bushido und Sido entschieden hatten ihre private Versöhnung auch musikalisch zu zementieren, keine der beiden Parteien überbevorteilen wollte. Zunächst hätten sie Szenarien angedacht, die einen Gastpart des einen Rappers auf dem nächsten Album des anderen vorgesehen hätten. Nach Auffassung der beiden Künstler hätte ein solcher Titel für den zuerstveröffentlichten Künstler allerdings einen erheblichen Marktvorteil bedeutet. Denn während ihrer gemeinsamen Zeit bei Aggro Berlin war die Zahl der gemeinsamen Titel von Bushido und Sido, einer grundsätzlichen Tendenz der Plattenfirma zu labelinternen Zusammenarbeiten zum Trotz, überschaubar geblieben. Auf Bushidos Debüt-Album Vom Bordstein bis zur Skyline war Sido gemeinsam mit seinem A.i.d.S.-Partner B-Tight auf dem Titel Renn vertreten gewesen, auf den Labelsamplern Aggro Ansage Nr. 1, Aggro Ansage Nr. 2 und Aggro Ansage Nr. 3 steuerte das Trio in dieser Konstellation, im letzten Fall ergänzt durch Fler, den jeweiligen Titeltrack bei. Einen Song, auf welchem nur Sido und Bushido gemeinsam auftraten, hatte es bis dato nicht gegeben.
Zum Zeitpunkt der Entstehung von 23 standen Bushido und Sido als Solo-Künstler bei den konkurrierenden Plattenfirmen Sony BMG und Universal Music unter Vertrag. Das Album wurde daher nach Angabe beider Künstler beim meistbietenden Label veröffentlicht. Universal habe dabei eine Erstbieter-Option gehabt, sei aber von Sony überboten worden.
User Album Review
In den Musikmedien wurde 23 insgesamt mit mittelmäßigen Kritiken bedacht. Für die Website rap.de bewertete Oliver Marquart 23 mit 6 von 10 Sternen. Das Album wird dabei als „interessante Musik“ auf einem „Spätwerk“ zweier verdienter Rapper eingeordnet, welches aber keine neuen Impulse mehr setzen könne. Innerhalb der meist als solide eingestuften Titel werden dabei insbesondere Engel links, Teufel rechts und Kopf kaputt als die Highlights des Albums ausgemacht. Auch Ein Märchen, Verriegel deine Tür und Kay Ones Beitrag auf Schöne neue Welt fanden positive Erwähnung. Kritischer beäugt wird hingegen die Häufigkeit der Titel, welche sich mit der Versöhnung der beiden Hauptakteure des Albums auseinandersetzen, der „Für-die-ganze-Familie“-Gastbeitrag Peter Maffays sowie die Album-Skits.
Dani Fromm von der E-Zine Laut.de bewertete 23 mit drei von fünf möglichen Punkten. Obwohl Gefallen an der Single So mach ich es sowie Haus aus Gold, dem Titeltrack 23 und Kopf kaputt gefunden wird, fällt Fromms Urteil über das Album insgesamt durchwachsen aus. Besonders negativ werden neben Gastbeiträge von Peter Maffay und J-Luv sowie die zugehörigen Titel Erwachsen sein und Bring mich heim sowie der Song Auch wenn es manchmal regnet bewertet. Diese Titel bleiben auch von Kritik an der sonst insgesamt überwiegend positiv bewerteten Produktion nicht verschont.
Die Webpräsenz der österreichischen Zeitschrift The Gap bescheinigte 23 viel „verschenktes Potential“. Das Album zog dabei einen bereits im Vorfeld der Albumveröffentlichung von einigen Seiten vorgebrachten Vergleich zum Album Watch the Throne der amerikanischen Rapper Kanye West und Jay-Z, resumierte jedoch, dass diese beiden „zu diesem Kitsch nicht mal die Augenbrauen heben“ würden. Insbesondere fehle es dem Album abseits der für „gut“ befundenen Single So mach ich es an „funktionierende[n] Konzepten“.
External Album Reviews
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