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William Daniel „Dan“ McCafferty (* 14. Oktober 1946 in Dunfermline, Schottland; † 8. November 2022) war ein schottischer Sänger und Gründungsmitglied der Hard-Rock-Band Nazareth.
Nazareth:
Die Namensänderung zu Nazareth erfolgte im Jahr 1970, nachdem die Shadettes in einer lokalen Hotelbar zufällig den Song The Weight (I pulled into Nazareth, was feelin’ about half past dead) von The Band gehört hatten. Als nach einiger Zeit das britische Label Pegasus Records auf die ambitionierte Band aufmerksam wurde, erhielten Nazareth ihren ersten Plattenvertrag. Mit finanzieller Unterstützung des wohlhabenden Unternehmers Bill Fehilly, dem damaligen Manager der Band, wagten McCafferty und seine Bandkollegen schließlich den Sprung ins Profilager. Sie kündigten ihre sicheren Jobs in der Heimat und übersiedelten 1971 in eine kleine Gemeinschaftswohnung nach London. Noch im selben Jahr erschien das vielbeachtete Debütalbum unter eigenem Namen. Der Durchbruch gelang zwei Jahre später mit dem dritten Album Razamanaz (1973), internationale Erfolge erlangte die Gruppe dann mit Hair of the Dog (1975).
Obwohl Nazareth auch heutzutage noch aktiv touren und auch regelmäßig neue Alben veröffentlichen, feierte man die größten Erfolge Mitte der 1970er-Jahre: Ausgedehnte Welttourneen mit Konzerten in ausverkauften Stadien und an renommierten Festivals sowie regelmäßige TV-Auftritte führten die Hard-Rock-Band um den gesamten Globus. McCafferty wirkte auf insgesamt 23 Studioalben sowie diversen Live-Produktionen und Kompilationen mit.
Nach 43 Jahren als Leadsänger von Nazareth gab der inzwischen zum Kultsänger avancierte Schotte am 29. August 2013 bekannt, aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr länger touren zu können. Zuvor musste bereits die Großbritannien-Tour infolge einer Brustinfektion des damals 66-Jährigen im März 2013 auf den November verschoben werden. Am 9. Juli 2013 kollabierte McCafferty bei einem Konzert im kanadischen Cranbrook aufgrund eines geplatzten Magengeschwürs nach nur einem halben Song und musste umgehend hospitalisiert werden, was zugleich den Abbruch der Kanada-Tour bedeutete. Das Konzert vom 23. August 2013 am Schweizer SummerDays Festival musste der Frontman mit Atembeschwerden bereits nach drei Songs abbrechen. Ursache war eigenen Angaben zufolge seine chronische Lungenkrankheit COPD, die sich unterdessen verschlimmert habe. Er sagte: “Man weiß nicht, wann es losgeht, aber plötzlich kann man nicht mehr atmen... Wenn du den Job nicht schaffst, solltest du nicht dort sein - Nazareth ist zu groß dafür... In ein Studio zu gehen und zu singen, ist nicht wie ein Gig zu machen. Ich könnte immer noch eine weitere Platte machen, aber aufstehen, um eine dreiviertel Stunde zu singen und die Leute dazu zu bringen, Geld zu bezahlen, um mich zu sehen - das kann ich nicht.” Über seinen Ausstieg bei Nazareth erzählt er nachträglich: “Ich sagte: Seht mal, Jungs, ich kann das nicht mehr machen, aber es gibt keinen Grund, dass es keine Naz gibt. Die Jungs setzten sich hin, und alle waren verärgert. Wir sind alle eng befreundet... Es war sehr traurig für mich und ich vermisse die Jungs immer noch jeden Tag.”
Für das im Frühjahr 2014 erschienene Album Rock ’n’ Roll Telephone sang McCafferty jedoch noch alle Gesangsspuren ein. Seine Zukunft betreffend äußerte er sich im Juli 2014: “Ich mache im Moment viele Interviews, spreche mit Leuten [...] auf der ganzen Welt. Aber wenn das Album veröffentlicht wird, dann werde ich gehen und... es gibt ein paar Angebote, Aufnahmen und so. Aber ich versuche, überhaupt nicht daran zu denken. Ich packe das ein, mache eine Schleife drum und sage: Good bye Baby (weinende Stimme), ein weiteres deiner Kinder (lacht). Das ist wahr. Und dann werde ich darüber nachdenken, was ich als nächstes tun werde.” Mit seinem Einverständnis engagierten Nazareth 2015 zunächst den lokalen schottischen Sänger Linton Osborn, der nach gesundheitlichen Problemen und aufgrund musikalischer Differenzen aber noch im selben Jahr durch den Waliser Carl Sentance ersetzt werden musste.
Privatleben:
Der ausgebildete Ingenieur hatte nach eigenen Aussagen nie Gesangsunterricht. Aus seiner langjährigen Ehe mit seiner Frau Mary Ann, die er am 28. Juni 1969 geheiratet hatte, gingen die beiden Söhne Derek (* 1971) und Colin (* 1980) hervor. Der aus Dunfermline stammende McCafferty lebte Anfang der 1970er-Jahre gemeinsam mit seinen Bandkollegen in London und um 1980 auch einige Zeit auf der Isle of Man, kehrte dann aber in seine schottische Heimat zurück. Zuletzt lebte er in Limekilns, einem kleinen Dorf am Nordufer des Firth of Forth (südwestlich von Dunfermline).
Auch zu Erfolgszeiten von Nazareth suchte er stets die Nähe zu den Fans. Oft war er nach Konzerten sogar am bandeigenen Merchandise-Stand anzutreffen, um mit Crew und Fans After-Show-Partys zu feiern. In Interviews pflegte er einen eher kumpelhaften und bisweilen selbstironischen Stil mit den Journalisten.
Dan McCafferty war zeitlebens Raucher und konsumierte auf Tournee auch regelmäßig Alkohol. Eigenen Aussagen zufolge war der Konsum von Drogen für ihn und seine Bandkollegen allerdings stets tabu und auch Sex mit Groupies gab es zu keiner Zeit. Da sich sein Gesundheitszustand in den letzten Jahren zunehmend verschlechtert hatte, musste er bei Gastauftritten vermehrt auf der Bühne sitzen und wurde insbesondere in Flughäfen wiederholt auch im Rollstuhl gesehen. Auf die Frage, wo er sich möglicherweise gesundheitlich zermürbt haben könnte, antwortete er 2014 in einem Interview:
“Das hat etwas mit meiner vergeudeten Jugend zu tun, könnte ich mir vorstellen. [...] Und auch, na ja, ich habe mit dem Rauchen nicht gerade dazu beigetragen. Aber ich habe schon vor langer Zeit mit dem Rauchen aufgehört. Ich habe damals meinen Teil zu vielen Dingen beigetragen. Aber die andere Sache ist, dass mein Vater an einem Emphysem gestorben ist. Ich habe also von einigen Ärzten, mit denen ich gesprochen habe, die Theorie gehört, dass es auch ein Gen sein könnte. Ich habe nämlich eine Freundin in dem Dorf, in dem ich wohne, die hat auch COPD, und sie hat noch nie etwas in den Mund gesteckt, was man rauchen kann. Wer weiß also schon, weißt du? Man kann nur mit den Karten spielen, die man bekommen hat, junger Mann.”
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