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Dir En Grey (bis 2006 als Dir en grey stilisiert) ist eine 1997 gegründete japanische Band aus Osaka. Sie werden häufig als Visual-Kei-Band bezeichnet, da sie als solche bekannt geworden sind und zu den erfolgreichsten Interpreten dieses Genre zählen. Aufgrund der zunehmenden musikalischen und optischen Wandlung in den letzten Jahren werden sie oft auch dem allgemeineren Begriff J-Rock zugeordnet.
Der Bandname besteht aus drei Wörtern, die jeweils einer anderen Sprache entnommen wurden: „Dir“ dem Deutschen, „en“ dem Französischen und „grey“ dem Englischen. Zu Zeiten der Bandgründung glaubten die Mitglieder, dass „dir“ das deutsche Wort für „Silbermünze“ sei, der Bandname sollte dementsprechend „Graue Silbermünze“ bedeuten. Dies spiegelt sich auch im Namen des Fanclub-Magazins 灰色の銀貨 (Haiiro no Ginka) wieder, welcher die japanische Übersetzung des Bandnamens ist. Der Name sollte ein musikalisches Bild vermitteln, das weder schwarz noch weiß ist, weshalb man sich für grau entschied.
Kyo kannte den Namen schon vor der Band-Gründung, laut Kaoru ist der Bandname einem Lied der befreundeten Band Lareine mit dem Titel „Dir en gray“ entnommen. Das Lied beginnt mit dem Satz 灰色のあなたに dir en gray (Haiiro no anata ni dir en gray), welcher auch die tatsächliche Übersetzung der Wörter ist. Weshalb Dir En Grey glaubte, dass „dir“ das deutsche Wort für „Silbermünze“ sei, ist unklar, sie wurden sich ihres Fehlers jedoch mit der Zeit bewusst.
Bandleader Kaoru hat sich inzwischen mehrfach zu dieser Frage geäußert und meint, dass der Name zur Zeit der Bandgründung eine Bedeutung gehabt habe, die jetzt aber so nicht mehr stimme, und dass der Name jetzt nichts mehr bedeute. Der Name sei gewählt worden, weil er richtig klinge und ein Image reflektiere, das einzigartig sei.
Die musikalischen Anfänge von Dir En Grey haben ihre Wurzeln in der Musikszene der Visual-Kei-Bands. Typisch für diese Subkultur ist eine starke Vermischung verschiedener musikalischer Genres, die sich auch bei Dir En Grey wiederfinden lässt. Während MISSA (1997) und GAUZE (1999) noch als relativ ruhig und ausgeglichen angesehen werden können, begann die Band mit den Alben MACABRE (2000) und 鬼葬 (Kisō) (2002) vermehrt auch härtere Lieder zu spielen, die nicht nur einen Kontrast zu früheren Stücken bildeten, sondern sich mitunter auch im Kontext des jeweiligen Albums stark abhoben (z. B. The Domestic Fucker Family).
Mit der Veröffentlichung von six Ugly (2002) und VULGAR (2003) begann die Band einheitlicher in Richtung Metal zu spielen und veränderte sich auch optisch, indem die aufwendigen Kostüme und Verzierungen abgelegt wurden und dunklere, schlichtere Kleidung getragen wurde. Diese Veränderungen stießen bei den Fans der Band auf unterschiedliche Reaktionen. Zum einen gab und gibt es Kritik, dass Dir En Grey sich zu sehr von westlichen Nu-Metal-Bands beeinflussen lassen, zum anderen gibt es jedoch auch Stimmen, die das Voranschreiten und die Weiterentwicklung der Band befürworteten.
Das im Frühjahr 2005 veröffentlichte Album Withering to death. wurde bereits als sehr metal-lastig angesehen, obgleich sich darauf auch ruhigere Stücke wie 悲劇は目蓋を下ろした優しき鬱 (Higeki wa Mabuta o Oroshita Yasashiki Utsu) oder 愛しさは腐敗につき (Itoshisa wa Fuhai ni Tsuki) befanden.
Mit der Veröffentlichung der Single AGITATED SCREAMS OF MAGGOTS im November 2006 löste die Band eine starke Kontroverse in ihrer Fangemeinde aus. Von vielen Seiten wurde der Song als purer Metalcore angesehen und auch der Text wurde als ungewöhnlich simpel und einfach kritisiert. Mit dem im Februar 2007 erschienenen THE MARROW OF A BONE legte sich diese Kritikwelle wieder, da das Album eine recht ausgewogene Mischung aus ruhigen und harten Liedern darstellt. Unmut wurde jedoch erneut wegen der fast ausschließlichen Verwendung von englischen Liedtiteln und einem großen Anteil an englischsprachigen Songtexten und Textpassagen geäußert.
Konsequent führen Dir En Grey ihren musikalischen Wandel auf dem Album UROBOROS 2008 fort. Düster, brachial und stellenweise orientalisch angehaucht, liefert UROBOROS ein komplett neues Soundbild und eine ungekannte Seite des Quintetts. Von den beiden eingängigeren Single-Auskopplungen GLASS SKIN und DOZING GREEN abgesehen, wartet das Album vor allem mit härteren Passagen und eigenwilligen Songstrukturen auf. Trotz oder vielleicht gerade wegen dieser enormen Vielfalt, fand das Album rund um den Globus großes Gehör.
2011 erschien nach das Album DUM SPIRO SPERO, welches konsequent den von UROBOROS vorgezeichneten Weg weiterging. Kernpunkte des Albums sind die ungewöhnlich tief gestimmten Gitarren und die eigenwillige Gesangskunst des Sängers.
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