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Ian Scott Anderson, MBE (* 10. August 1947 in Dunfermline, Schottland), ist ein britischer Sänger, Komponist, Texter, Flötist und Gitarrist. Bekannt geworden ist er als Frontmann der Band Jethro Tull.
Ian Anderson wurde als Sohn eines Fabrikbesitzers und jüngster von drei Brüdern geboren. Die ersten Jahre seiner Kindheit verbrachte er in Edinburgh.
Seine Familie zog 1958 nach Blackpool in Nordwestengland. Ab 1964 besuchte er das Blackpool College of Art, wo er Kunst studierte. Sehr viel später in seinem Leben kehrte er nach Schottland zurück.
Frühe Karriere:
Als Teenager arbeitete Anderson als Verkäufer in einem Blackpooler Kaufhaus, dann in einem Zeitschriftenkiosk. Später berichtete er, dass ihn die Lektüre von Melody Maker und New Musical Express während der Pausen dazu inspirierte, in einer Band zu spielen.
1963 gründete Anderson mit Schulfreunden die Band The Blades. Außer ihm wirkten mit: Barriemore Barlow (Schlagzeug), John Evan (Keyboard), Jeffrey Hammond (Bassgitarre) und Michael Stephens (Gitarre). Die Band spielte Soul und Blues, mit Anderson als Sänger und mit der Mundharmonika – er fand erst später zur Querflöte. Ab 1965 hieß die Band John Evan Band. Sie löste sich bald darauf auf. Anderson zog anschließend nach Luton um, wo er den Schlagzeuger Clive Bunker und den Gitarristen und Sänger Mick Abrahams von der Bluesband McGregor’s Engine kennenlernte. Zusammen mit dem Bassisten Glenn Cornick gründeten sie die Band Jethro Tull, mit der Ian Anderson bis 2014 zusammenblieb. Anfangs trat diese Band unter der Bezeichnung The Four Fingers auf. Als sie das erste Mal im legendären Londoner Marquee Club gebucht wurde, hatte sie ein historisch versierter Buchungsagent „Jethro Tull“ genannt, und zwar in Anlehnung an eine Person aus dem 18. Jahrhundert. Damals gab Anderson seine Pläne auf, E-Gitarre zu spielen. Er tauschte seine Gitarre gegen eine Querflöte ein, die er nach einigen Wochen Übung einigermaßen im Rock- und Bluesstil spielen konnte. Laut Plattentext des ersten Jethro-Tull-Albums, This Was, hatte er die Querflöte erst einige Monate vor den Aufnahmen zu dieser LP zu spielen begonnen. Außerdem spielte er im Laufe seiner Karriere Sopransaxophon, Mandoline, Bouzouki, Balalaika, Keyboards, Bassgitarre, verschiedene Flöten und andere Instrumente.
Als Querflötist ist Anderson Autodidakt. Sein Flötenspiel ist durch Überblasen, Spielen mit flatternder Zunge, Growling = (Mit-)Singen des gegriffenen Tons, Summen und sogar Grunzen charakterisiert. Beeinflusst wurde er durch den Jazzmusiker Roland Kirk, dessen Stück Serenade to a Cuckoo auf This Was gecovert wurde. Beim Spielen der Querflöte steht Anderson oft auf nur einem Bein, das andere Bein ist angewinkelt. In seiner Anfangszeit mit Jethro Tull nahm er diese Haltung instinktiv beim Mundharmonikaspielen ein, wobei er sich das Mikrofon umklammernd auf dem Mikrofonständer abstützte, um das Gleichgewicht zu halten. Ein Journalist schrieb, wohl aufgrund ungenauer Erinnerung, Anderson nehme diese Haltung beim Flötenspiel ein. Dieser sah sich von da an gezwungen, dieser Schilderung bei Konzerten gerecht zu werden, was einige Übung erforderte, da ein Abstützen auf den Mikrofonständer beim Spielen der Flöte nicht möglich ist. Ein weiteres Markenzeichen war lange Zeit sein einseitig verkürzter Frack.
Spätere Karriere:
Ian Anderson hat eine Reihe von Soloalben veröffentlicht sowie in verschiedenen Projekten anderer Musiker mitgewirkt – in der Öffentlichkeit wird er aber seit 50 Jahren vorrangig als Kopf der Band Jethro Tull gesehen. Dies liegt insbesondere daran, dass sich Anderson in seiner Karriere mit Jethro Tull eine charakteristische Art der Musik und Bühnenpräsenz erarbeitet hat, die meist den vorherrschenden Trends in der Rockmusik zuwiderlief. Zeitweise ließ er sich von britischem Brauchtum inspirieren – er erschien als mittelalterlicher Narr, elisabethanischer Gaukler, englischer Junker und schottischer Gutsherr. Zu anderen Zeiten schlüpfte er in die Rolle eines Astronauten, Piraten oder Landstreichers. Seine Darstellungen enthalten oft eine große Portion Selbstironie.
In den 1990er Jahren begann Anderson, mit einfachen Bambusflöten zu arbeiten. Er verwendete Techniken wie das Überblasen und das teilweise Abdecken von Blaslöchern zum Erzeugen gebundener und verschliffener Töne. So konnte er diesem einfachen Instrument neuartige Klänge entlocken. Er nahm mehrere Stücke auf, auf denen er alle Instrumente selbst spielte und auch als Toningenieur und Produzent tätig war, wie Another Christmas Song (1988). Seine ersten Erfahrungen im „Ein-Mann-Betrieb“ sammelte er 1971 mit dem Stück Locomotive Breath. Um seine Band von dem Stück zu überzeugen, spielte er alle Instrumente selbst, stellte ein Demoband her und sang dazu. Gerade dieser Titel wurde der erfolgreichste von Jethro Tull und wird noch heute bei fast jedem Auftritt der Band gespielt.
Andersons Musik vermischt Stile wie Folk, Jazz, Blues, Klassik, Rock- und Weltmusik. Seine Songtexte sind meist komplex. Häufig handeln sie von nicht ganz ernst gemeinter Kritik an den absurden Regeln der Gesellschaft, wie beispielsweise an den Kirchen (My God, Hymn 43, Thick as a Brick). Oft enthalten die Texte Motive aus vergangenen Zeiten, Mythologie und Literatur, wie in Minstrel in the Gallery, Jack-in-the-Green, Broadsword und One Brown Mouse. Insbesondere auf den jüngeren Alben beschreibt Anderson häufig Szenen aus seinem täglichen Leben (Rocks on the Road, Old Black Cat).
Obwohl er nie eine klassische Musikausbildung absolvierte, werden Andersons Fähigkeiten auch von Protagonisten der klassischen Musik gewürdigt. So gab Jethro Tull 1985 auf Einladung ein Konzert im Rahmen der Feierlichkeiten zum 300. Geburtstag Johann Sebastian Bachs in West-Berlin, das in den dritten Fernsehprogrammen übertragen wurde.
Ein Markenzeichen Andersons ist seine energetische Bühnenpräsenz – eindringliche Mimik und Gestik, den Bühnenraum ausnutzende und bisweilen auf die Sitzreihen des Publikums ausgedehnte Bewegungsmuster, Jonglieren der Flöte, die Band dirigierende Arm- und Tanzbewegungen – was ihm Titulierungen wie „Flötenderwisch“, „madman flautist“ und „Rattenfänger“ sowie Vergleiche mit Rudolf Nurejew einbrachte.
Parallel zu seinen sonstigen Aktivitäten – zahlreiche Produktionen und Arrangements für andere Musiker und Gastauftritte, vor allem aber Jethro Tull – wirkt Anderson seit Ende der 1990er Jahre auch bei den Projekten von Leslie Mandoki mit, der einige bekannte Rockmusiker um sich versammelt hat, um auch im 21. Jahrhundert „handgemachte“ Rockmusik zu spielen. In den Jahren 2004 und 2005 ging Ian Anderson mit dem Orchester der Neuen Philharmonie Frankfurt auf eine Orchestertournee. Mit einer eigens dafür zusammengestellten Band und den Symphonikern bot er einen Querschnitt seines Solowerks und der Arbeit mit Jethro Tull dar. Eine Doppel-CD und eine DVD, die diese Tour dokumentieren, erschienen Mitte 2005.
Ian Anderson war 2006 in Wien, um gemeinsam mit Dee Dee Bridgewater zum 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart dessen klassische Werke in neuem Stil aufzuführen. Am 30. April 2006 trat er im Wiener Konzerthaus mit dem Programm Ian Anderson plays Orchestral Jethro Tull & Other Music feat. The Blue Danube Chamber Orchestra auf. Als Gastsolistin trat die aus den USA stammende Lucia Micarelli an der Violine auf. Außerdem ist Anderson Gastmusiker auf einem Toto-Album, und er begleitete die Band zeitweise auf ihrer Worldtour 2006.
2014 erklärte er anlässlich des Erscheinens seines Soloalbums Homo Erraticus, dass er nicht mehr unter dem Namen „Jethro Tull“ auftreten werde.
Dies hat sich jedoch bereits 2017 mit einer Jethro-Tull-Tour durch Australien, Neuseeland und Osteuropa wieder geändert. Außerdem war er zum 50. Jubiläum der Band mit ihr in Europa und Nordamerika mit Konzerten unterwegs. Größter Schwerpunkt waren die ersten 10 Jahre. In einem Interview sieht Anderson jedoch die Wiedervereinigung Jethro Tulls auch kritisch und bezieht sich auf den Wikipedia-Artikel zur Band.
(Wikipedia)
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