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In a Silent Way ist das erste Fusion-Album des Jazztrompeters Miles Davis und insgesamt sein 35. Studioalbum. Es wurde am 18. Februar 1969 in den New Yorker Columbia Studios aufgenommen und im selben Jahr veröffentlicht. Das von Joe Zawinul komponierte Titelstück des Albums „geriet zur Signatur des feingeistigen Jazzrock“.
Gegenüber seinem vorigen Album Filles de Kilimanjaro, auf dem er zum letzten Mal mit seinem „klassischen Quintett“ spielte, wird auf In a Silent Way „eine völlige Befreiung vom Bop-Konzept vollzogen. Spannung und Intensität sind im Wesentlichen nicht mehr an Trompete und Tenorsaxophon gebunden, sondern werden durch die „Background-Kontraste“ von E-Gitarre und Keyboards erzeugt. Hitze wird schnell aufgebaut, um gleich wieder abzukühlen, meist durch kurze Gitarrenriffs, die kontrapunktisch zum ostinalen Bass-Spiel angelegt sind, während das Schlagzeug rockverwandte, aber entspannte Rhythmen beisteuert“, so der Davis-Biograph Peter Wießmüller.
Bei diesem Album hat sich Davis endgültig von den dichten chromatischen Improvisationen der Mittsechziger verabschiedet und ist zu den langen diatonischen und modalen Linien der 1950er Jahre zurückgekehrt. Doch gleichzeitig steht nicht mehr das Solo im Vordergrund, sondern der gesamtmusikalische Ausdruck. Neu an der Musik dieses Albums ist auch, dass die beiden Stücke, die jeweils eine komplette Schallplattenseite füllen, aus verschiedenen Aufnahmen zusammengeschnitten wurden. Aus insgesamt etwa 80 Minuten Material wurden die Stücke durch Schneiden, Zusammenfügen, Kopieren und Wiederholen zurechtgeschnitten. Dabei bestimmt die Abwechslung zwischen langen, meditativen Teilen und energetischen Teilen die Grundstruktur der Stücke.
Der überraschendste Aspekt dieses Albums war „die leichte Zugänglichkeit der Musik, so gewagt sie in vielerlei Hinsicht auch sein mag“. Damit war es Wegbereiter für das im August 1969 entstandene Album Bitches Brew, das zu einem weiteren großen Meilenstein in dieser Werkphase von Miles Davis wurde.
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